Harley Days
Jeder hatte wohl sein eigenes Rezept, die Harley Days am Wochenende zu überstehen. Herr Kid zum Beispiel schwelgt in Erinnerungen an die flotten Vespafahrerinnen seiner Vergangenheit und Gegenwart. Frau Sigrid hingegen bevorzugt Verdrängen des Geschehens mittels Sex-Inspektion.
Weit ab vom Geschehen durfte ich feststellen, dass nicht alle Harleyisten an die Elbe getuckert waren: Eben noch mutterseelenalleine in der Hitze an einer Ampel auf der Bundesstraße zwischen Schicksenhausen und dem benachbarten Städtchen, und auf einmal mitten im Schwarm. Erst ein tiefes Grollen, als ob sich ein Gewitter ankündigen wollte dort oben am makellos blauen Sommerhimmel, dann waren sie auch schon um mich. Beinahe hätt ich geschrieben über mir, was dann doch vielleicht unglaubwürdig gewirkt hätte. Eine Horde schwarz gekleideter Kerle auf mattschwarzen Donnervögeln made in USA schoss rechts und links an mir vorbei, auf einmal alles schwarz und staubig um mich herum. Schwarz bis auf das Coulour des lokalen Gremium-Chapters.
Ich sehe schon die Schadenfreude in den Augen der Leser aufblitzen: Da haben die schweren Jungs der Schickse aber mal einen gehörigen Schrecken eingejagt! Die keusche Kleine hat sich bestimmt in ihr geblümtes Höschen gemacht am Samstag Nachmittag! Haha!
Leider muss ich euch gleich den Wind aus den Segeln nehmen, ihr Spötter. Ein bisschen benommen war ich durchaus, als der Pulk vorüber war. Und die Grünphase hab ich auch verpasst. Aber nicht aus Angst, sondern in der Schwere der Erinnerung. Ein paar Jahre früher wäre ich nämlich selbst noch auf dem Sitzbrötchen eines der Donnervögel gesessen statt auf einem anatomisch geformten Autositz. Erst im Laufe der jugendlichen Persönlichkeitsfindung haben mich schließlich doch ein paar Dinge abgestoßen, die ich zu sehen bekam. Sonst trüge ich jetzt wahrscheinlich auch Stoff in der Spalte. Oder noch Schlimmeres.
Das trockene Wummern der Auspuffanlagen hat mir zwar eine kurze Attacke der Vergangenheitsglorifizierung verpasst. Der Herr Kid braucht sich aber keine Gedanken um bleibende Beeindruckung eines leichte(re)n Mädchens zu machen. Aus dem Alter bin ich endgültig raus.
Weit ab vom Geschehen durfte ich feststellen, dass nicht alle Harleyisten an die Elbe getuckert waren: Eben noch mutterseelenalleine in der Hitze an einer Ampel auf der Bundesstraße zwischen Schicksenhausen und dem benachbarten Städtchen, und auf einmal mitten im Schwarm. Erst ein tiefes Grollen, als ob sich ein Gewitter ankündigen wollte dort oben am makellos blauen Sommerhimmel, dann waren sie auch schon um mich. Beinahe hätt ich geschrieben über mir, was dann doch vielleicht unglaubwürdig gewirkt hätte. Eine Horde schwarz gekleideter Kerle auf mattschwarzen Donnervögeln made in USA schoss rechts und links an mir vorbei, auf einmal alles schwarz und staubig um mich herum. Schwarz bis auf das Coulour des lokalen Gremium-Chapters.
Ich sehe schon die Schadenfreude in den Augen der Leser aufblitzen: Da haben die schweren Jungs der Schickse aber mal einen gehörigen Schrecken eingejagt! Die keusche Kleine hat sich bestimmt in ihr geblümtes Höschen gemacht am Samstag Nachmittag! Haha!
Leider muss ich euch gleich den Wind aus den Segeln nehmen, ihr Spötter. Ein bisschen benommen war ich durchaus, als der Pulk vorüber war. Und die Grünphase hab ich auch verpasst. Aber nicht aus Angst, sondern in der Schwere der Erinnerung. Ein paar Jahre früher wäre ich nämlich selbst noch auf dem Sitzbrötchen eines der Donnervögel gesessen statt auf einem anatomisch geformten Autositz. Erst im Laufe der jugendlichen Persönlichkeitsfindung haben mich schließlich doch ein paar Dinge abgestoßen, die ich zu sehen bekam. Sonst trüge ich jetzt wahrscheinlich auch Stoff in der Spalte. Oder noch Schlimmeres.
Das trockene Wummern der Auspuffanlagen hat mir zwar eine kurze Attacke der Vergangenheitsglorifizierung verpasst. Der Herr Kid braucht sich aber keine Gedanken um bleibende Beeindruckung eines leichte(re)n Mädchens zu machen. Aus dem Alter bin ich endgültig raus.
Im Spiegel der schickse, dahingetippt so gegen 13 Uhr am 17. Juli 2006
Vermutlich hätten Sie - stilecht mit Lederstring selbstverständlich - eine gute Figur gemacht auf so einem Großzweirad. Aber Sie haben auch so Ihren Weg gefunden - und das können beileibe nicht alle von sich behaupten.
Jaha!
Im Nachhinein bin ich mehr als froh darüber, auch wenn ich gar nicht mehr weiß, wie ich die Kurve gekriegt habe. Und die Sache mit dem stilechten Lederstring stelle ich mir ja eher schmerzhaft vor, mit Verlaub.