Montag, 10. Juli 2006

Aus! Aus! Das Spiel ist aus!

Hat mir der Mister gestern durchs Telefon ins Ohr gebrüllt. Wahrscheinlich dachte er, ich würd es sonst nicht mitbekommen. Hab ich aber auch ohne sein Geschrei. Meine Lieblinks zum ballistischen Thema:
- Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
- Italien ist Fußball-Weltmeister 2006
- WM-Querschläger VII (Finale)
- Herr Mens hat mitgezählt
- Weltmeister der Herzen
- Gefühlt Weltmeister
- Was zum Teufel
- Verkehrte Welt
- Fertig lustig?
- Ende
 

Samstag, 8. Juli 2006

Zu Besuch bei Pepe

Guten Tag, Sie lesen den automatischen Besucherempfangstext der Schickse. Ich bin leider nicht zu Hause. Hinterlassen Sie Ihr Anliegen bitte in den Kommentaren. In dringenden Fällen finden Sie mich mit Frosch im Hals bei Pepe.

Vielen Dank für Ihren Besuch!

Mittwoch, 5. Juli 2006

Forza Azzurri

Nein, echt nicht, sagt Herr B., nicht ins Bella Italia, nicht nach gestern.
Und wieso nicht?, frage ich. Sind deine Geschmacksknospen wegen zwei Minuten Fußball plötzlich verstopft?
Ach, du verstehst nichts vom Fußball. Das ist nicht eine Frage des Geschmacks, sondern der Ehre. Man frisst nicht aus der Hand die einen schlägt!
Ach, nein?, will ich wissen. Wieso haben unsere Großeltern nach '45 Carepakete angenommen und unsere Eltern das Kaugummikauen gelernt? Das ist keine Frage der Ehre, sondern des Hungers. Und ich habe Hunger!

Doch Herr B. bleibt renitent: Wenn du Hunger hast, lass uns zum Thai gehen. Spricht nichts dagegen.
Na gut, lenke ich ein. Zum Schein, denn ich füge nach kurzer Pause hinzu: Wir gehen zum Thai, wenn du morgen deinen Alpha Spider verkaufst.
B. wird blass. Daran hat er nicht gedacht. Sein motorisiertes Prachtstück, sein Stolz. Fatto in Italia. Mist!

Noch bevor sich B. von meinem ersten Tiefschlag erholen kann, lege ich noch einen Scheit nach: Und deine ganzen italienischen Treter gebe ich morgen in die Kleidersammlung. Es kommen ab sofort nur noch Thaischlappen in dein Schuhregal.
Ganz klein mit Hut ist Herr B. inzwischen. Porca miseria! Er merkt gar nicht, dass ich darauf verzichtet habe, den italienischen Rotwein im Keller zu erwähnen, weil ich den selbst gerne trinke.

Heut Abend gehen wir zum Essen ins Bella Italia. Ich bin gespannt, wie sich Herr B. und der Kellner halten werden. Ich meine, was hat schon so ein blödes 0:2 zu bedeuten?

Nachtrag am 6.7.: Der Kellner war herzallerliebst und beteuerte sein Mitleid angesichts der Befindlichkeit der Kundschaft. Herr B. hingegen zeigte sich wie erwartet von seiner mürrischsten Seite und verzichtete demonstrativ auf das zweite Glas Wein und den Espresso danach. Ich glaube, wir sind keine guten Verlierer.

Dienstag, 4. Juli 2006

Arschgeweih

Der Hüftschwung vor mir zieht meine Blicke magnetisch auf sich. Von hinten altersmäßig nicht leicht einzuordnen, aber angesichts des großzügig zur Schau gestellten, prallen Mädchenfleisches auf Anfang zwanzig geschätzt, stelzt oder stöckelt dieses Geschöpf vor mir dahin. Spaghetti-Top oben, Jeans im aktuellen Schnitt unten, der den Blicken der Verfolgerin die beiden Grübchen oberhalb des wippenden Hinterteils offenbart, dort wo so viele Jungmädchen eine Tätowierung vorzuweisen haben, deren horizontale Ausdehnung etwa zwei- bis viermal breiter ist als die vertikale, und die gerne und zutreffend als Arschgeweih bezeichnet wird.

Die vor mir Stöckelnde trägt jedoch keine Tätowierung am verlängerten Rücken, obwohl doch die Kombination von kurzem Top mit tiefsitzender Hose geradezu danach schreit. Das Arschgeweih ist in ihrem Fall vielmehr auf der Jeanshose zu bewundern, schwarz auf Blau gestickt, ein bisschen tiefer sitzend als sonst auf der Haut üblich.

Wie praktisch, denk ich, kann man auch mal ablegen, das Geweih, wenn es nicht mehr dem Zeitgeschmack entspricht. Und dabei fällt mir wieder ein, was mich die ganze Zeit über an den Herren WM-Fußballgöttern auf dem Rasen gestört hat: Die Tätowierungen.

Einige Nationen treiben es ja bis zum Exzess. Die Engländer beispielsweise. Auf der Insel scheint es derzeit ohne flächendeckende Tattoos mindestens für die Herren keine Popularität zu geben. Aber das gilt nicht nur für die Spieler, sondern auch für deren Gefolgschaft. Kann man ja zu sagen wagen, jetzt wo sie wieder abgerückt sind.

Aber auch bei den Argentiniern ist mir der Tätowierwahn unangenehm aufgefallen. Ganz fürchterlich schrecklich wirkt auf mich der männliche Arm, der mit irgendwelchen unlesbaren aber doch sehr an Text erinnernden, martialischen Zeichenketten bestückt ist.

Widerlich ist das.

Montag, 3. Juli 2006

Von Fußball und von Plastikgeld

Von Fußball versteh ich nichts. Das Argentinienspiel wollt ich nur wegen Maradonna sehen. Und wurde enttäuscht. Am Abend danach, beim genialen Italiener, der raumhohe Fensterflügel zum Wegklappen hat und dadurch seinen Terrassenanteil bis hinein ins Lokal ausdehnen kann, wurde ich mit den Brasilianern konfrontiert. Und mit den Franzosen. Aber die waren mir egal.

Also, ich genieße die Abendluft auf der Terrasse, nippe Rotwein dabei und sehe die gelben Männer gegen die weißen kicken dort drin im Lokal auf dem Großbildschirm. Und der Reporter aus dem Off macht ein Riesenspektakel aus der Zurückhaltung der Brasilianer, die an Arroganz grenze, sich die Mannschaft aber jetzt mal umstellen müsse.

Ich denk, die sind doch einfach nur schlecht. Da bewegt sich keiner auch nur ein Jota zu viel, während die Weißen sich den A**** aufreißen und zwischen den gelben Säulenheiligen Slalom laufen. Und ich sag zum Begleiter: Kann es sein, dass die Brasilianer gar nicht gut Fußball spielen können? Und der Begleiter sagt zu mir: Ach, du verstehst nichts vom Fußball. -- Aber das habe ich ja schon ganz zu Anfang zugegeben.


Ich verstehe auch nichts vom bargeldlosen Zahlungsverkehr. Alle wollen sie mir Plastikkarten andrehen, mit denen ich irgendetwas bezahlen soll. Sogar unser Nationaltrainer, der Jürgen Klinsmann heißt und eine Ausstrahlung hat, die zwischen Heintje und Herrn Kaiser angesiedelt ist, schubst mich ständig herum und will, dass ich zur Sparkasse gehe und die Mastercard hole.

Ich will aber nicht zur Sparkasse, ich will nämlich auch keine Mastercard. Mir reicht die Erfahrung mit der Sparcard, die ich unlängst in einem Anfall geistiger Umnachtung bestellt hatte, weil die Zinsen höher sind und man sogar im Auslandsurlaub umsonst Geld abheben kann. Geködert haben sie mich mit meiner Gier.

Dann passierte, was kommen musste. Man kann mit dieser Sparcard nicht auf die Filiale gehen und sagen, ich will da Geld drauf einzahlen. Muss man alles online machen. Ich registriere mich also bei meiner Bank im Internetz, lege einen Benutzernamen an und ein Passwort und genau in dem Moment klingelt das Telefon und ich komm nicht mehr weiter und denke erst drei Tage später wieder daran.

Dann wollte ich weiter machen, wo ich aufgehört hatte. Aber ich erinnerte mich nicht mehr an mein Passwort. Genau genommen erinnerte ich mich an gar nichts mehr, weder an mein Passwort, noch an den Benutzernamen. Der zu Hilfe gerufene Mister sagte, soviel Demenz sei ungewöhnlich, und riet zur Wiederholung der Registrierung unter neuem Benutzernamen.

Nach einiger Zeit habe ich mich dann zu einem Benutzernamen durchringen können, aber als ich den eintippte, meldete die Netzbank, dass der Name schon vergeben sei. Der Mister wurde stutzig. Weil mein Wahlname war jetzt nicht sowas einfaches wie Schickse. Er war eher ungewöhnlich. Ungewöhnlich lang und ungewöhnlich in der Zusammensetzung. -- Ist es möglich, dass du schon beim letzten Mal diesen Namen angegeben hast?, fragte der Mister. Ja, sagte ich, so war es wohl. Und ich fühlte die Schamesröte in meine Wangen steigen.

Also gehen wir daran, zur Benutzerkennung einfach ein neues Passwort einzurichten. Dazu braucht man bei der Netzbank die Nummer der Sparcard und die PIN fürs Telefonbanking. Wo haste die denn?, fragt der Mister und ich weiß in dieser Sekunde, dass ich überhaupt gar nicht für den bargeldlosen Zahlungsverkehr geeignet bin. Denn die Telefonbanking-PIN habe ich sofort nach Erhalt geändert, weil das so dort gestanden hat in der Anleitung. Ich hab sie geändert und die neue PIN gleich darauf vergessen.

Der Mister ist dann gegangen. Zum Weinen in den Keller, hat er gesagt. Und ich am nächsten Tag zur Bank. Hab ihnen die Sparcard hingelegt und gesagt, ich brauch die nicht mehr. Eigentlich hätte ich sagen sollen, ich will sie nicht, oder noch ehrlicher, ich komm nicht zurecht damit.
Aber man outet sich in der Öffentlichkeit ja eher ungern als inkompatibel zu dem, was zählt im modernen Leben, zu Fußball und zu Plastikgeld.

Warum?

Nicht zu bloggen ist auch keine Lösung.
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